Versorgungsleistungen und Kapazitäten für ein Privathaus

Versorgungsleistungen und Kapazitäten für ein Privathaus: Kernlösungen
Versorgungs- & Kapazitäten für ein Privathaus: Kernlösungen

Ein praktischer Leitfaden zu Elektrizität, Wasser, Abwasser, Regenwasser, Konnektivität und Ingenieurskapazitäten für ein Haus oder eine Villa. Wie man Lasten berechnet, Anschlusspläne auswählt, Redundanz plant und das Budget schützt.

So verwenden Sie es: Arbeiten Sie von oben nach unten. Jedes Element ohne Dokumentation und Berechnungen ist eine Hypothese und benötigt einen Eigentümer und eine Notfallplanung.

1) Lastenbild: Wer braucht was

Ziel: Verbraucher auflisten und Entwurfslasten/Ströme pro System schätzen.

System Typische Verbraucher Wie dimensionieren
Strom HVAC, Wasserheizer, Küche, Waschmaschine/Trockner, Pool (Pumpe/Heizung), Beleuchtung, Steckdosen Summe der Typenschildwerte, Nachfrage-/Diversitätsfaktor, Anlaufströme
Wasser Badezimmer, Küche, Bewässerung, Pool/Spa L/Tag pro Haushalt + Spitzen L/min und Druck
Abwasser Badezimmer, Küche, Wäsche Täglicher Fluss + Spitzenabfluss; Bedarf an einer Hebeanlage (Zerkleinerer/PS)
Regenwasser Dächer, befestigte Flächen, Einfahrten Niederschlagsintensität, Einzugsgebiet, Abflusskoeffizient
Konnektivität Glasfaser, Wi-Fi, IoT Durchsatz, Abdeckung, Latenz
Ergebnis: eine Lastentabelle mit kW, L/min & Bar, m³ Speicher und Mbps — die Grundlage für die Auswahl des Schemas.

2) Stromversorgung: 1-phasig/3-phasig, Schaltschränke, Backup

2.1 Anschluss & Kapazität

  • 1-phasig vs 3-phasig. Ab etwa ~12–15 kW hilft 3-phasig, Lasten auszugleichen und Ströme zu reduzieren.
  • Geforderte Kapazität. Summe der diversifizierten Lasten + Wachstumsreserve (typischerweise 20–30%).
  • Zuverlässigkeitsklasse. Wenn Ausfälle inakzeptabel sind, planen Sie Redundanz.

2.2 Schaltschränke & Schutz

  • Hauptverteilung → Unterverteilungen: HVAC, Küche, Nasszonen, Pool, Außenleitungen.
  • GFCI/RCD für nasse Stromkreise, selektive Sicherungen, Überspannungsschutzgeräte (SPD).
  • Dedizierte Stromkreise für EV-Ladegeräte, Boiler/Heizer, große Geräte.

2.3 Backup & Autonomie

  • USV für „kritische“ Lasten: Router, Server, Steuerungen, Zirkulationspumpen.
  • Generator (Benzin/Diesel/LPG) mit automatischem Transfer (ATS) — deckt 50–100% der kritischen Lasten ab.
  • PV + Batterien als Teil eines hybriden Schemas; Tageserzeugung mit Nachtspeicher.
Liefergegenstände: Versorgungs-/Anbieterbrief (Kapazität, Punkt, Timing/Kosten), einlinige Diagramme, Spezifikationen für Schaltschränke/Schutz.

3) Wasser: Stadt/Brunnen, Speicherung & Pumpen

3.1 Quelle

  • Stadtnetz. Brief mit Druck/Fluss und Anschlussstelle.
  • Brunnen. Brunnenpass, Wasseranalyse, saisonale Ausbeute.
  • Lieferung. Selten als primär; erfordert einen Wassertank.

3.2 Schema & Ausrüstung

  • Speichertank (gewöhnlich 2–5 m³) + Druckerhöhungssatz, Druckbehälter.
  • Filtration: Sediment → Eisen/Enthärtung → Fein/UV.
  • 2.5–4 bar an Armaturen aufrechterhalten; PRVs wo nötig verwenden.

3.3 Bewässerung, Pool, spezielle Lasten

  • Zonenbewässerung mit einer dedizierten Leitung/Pumpe und saisonalem Zeitplan.
  • Pool/Spa: Nachfüllwasser, Überlauf/Skimmer, Filtration und Rückspülung.
Kontrollen: Wasserqualität (Härte, Eisen, Bakterien), Servicezugang für Filter, Trockenlauf-Schutz für Pumpen.

4) Abwasser: Stadt/Verpackte Anlage/Grube

4.1 Schemaauswahl

  • Stadtkanalisation. Am einfachsten, wenn mit ordentlichem Gefälle zugänglich.
  • Verpackte Kläranlage (PTP). Leistungsabhängig, benötigt Wartung; produziert behandeltes Wasser für Infiltration/Bewässerung, wo erlaubt.
  • Grube. Keine Energie, benötigt aber ein Versickerungsfeld; hängt von Grundwasser und Böden ab.

4.2 Entwurfsnuancen

  • Bevorzugen Sie Schwerkraft; wo unmöglich — Hebe-/Zerkleinerungsstation mit Rückflussventil.
  • Hohes Grundwasser: Anti-Überflutung-Design, Verankerung, Ballastberechnung.
  • Platzierung: sanitäre Abstände von Haus/Brunnen/Grenzen.
Liefergegenstände: Stadtbedingungen/Brief oder Datenblätter für Anlagen/Gruben, Layout mit Lüftungen, Servicefreigaben und Abfluss/Auslass.

5) Regenwasser & Entwässerung

  • Dachentwässerung. Rinnen/Auslässe, Fallrohre, Schlammsiebe.
  • Oberflächenentwässerung. Kanäle/Punkt-Einlässe, Neigungen, Abfälle.
  • Perimeterentwässerung. Perforiertes Rohr, Kiesverpackung, Inspektionsschächte.
  • Auslass/Verteilung. Graben, Versickerungsgruben/-felder; Kapazität überprüfen.
  • Erosionsschutz. Geocells, Hangschutz, Abflussrinnen.
Wichtig: Entwerfen Sie Regenwasser und Entwässerung zusammen mit der Geländegestaltung und Stützmauern — nicht nach der Landschaftsgestaltung.

6) Heizung/Kühlung & DHW

Heizung

  • Niedertemperatur-Fußbodenheizung + Wärmepumpe/kondensierender Kessel für Effizienz.
  • Heizkörper für schnelle Reaktion und einfachere Nachrüstung.
  • Wärmepumpen (Luft-Wasser/Luft-Luft/Boden): Überprüfen Sie Klima- und Bivalenzpunkte.

Kühlung

  • Multi-Split/VRF oder Fan-Coils von einer Wärmepumpe.
  • Leitungen und Kondensatabläufe während der Rohbauphase verlegen.

DHW

  • Indirekter Tank / elektrische Speicherung / Durchlauferhitzer.
  • DHW-Rückführung für „sofort heiß“ (Komfort vs. Energiekompromiss).

Belüftung

  • Ausgewogene Zuluft/Abluft mit Wärmerückgewinnung; Schächte und Schalldämpfer planen.
Koordination: HVAC treibt die Spitzenlasten für Elektrizität und Warmwasserbedarf; koordinieren Sie die Abschnitte 6 mit den Abschnitten 2 und 3.

7) Gas (wo verfügbar)

  • Anschlussstelle/Druck, Gasdesign, Geräteplatzierung und Belüftungsanforderungen.
  • LPG-Speicherung: Tankstandorte, Abstände, Korrosionsschutz, Lkw-Zugang.
  • Gasboiler/-generatoren: Abgasleitungen, Verbrennungsluft, Sicherheitsverriegelungen.

8) Konnektivität & Smart Home

  • Bevorzugen Sie Glasfaser (FTTH); Backup: 4G/5G-Router mit externem Antennen.
  • Niederspannungsschrank: Router, Switch, PoE für Kameras/APs, USV.
  • Fest verkabelte LAN-Punkte und Decken-AP-Abgänge in wichtigen Räumen.
  • Automatisierungsintegration: Pumpen, Jalousien, Klima, Beleuchtung über robuste Busse (Modbus/BACnet/Zigbee usw.).

9) Anbieterbriefe & Budgetierung

  • Strom/Wasser/Abwasser. Offizielle Briefe/Bedingungen: Kapazität/Fluss, Anschlussstellen, indikative Zeitrahmen und Kosten.
  • Ausrüstung. Spezifikationen und Angebote (Schaltschränke, Kläranlagen, Pumpen, Heizgeräte, USV, Generator, HVAC).
  • Installation & Inbetriebnahme. Arbeitszeitplan und Anforderungen an die Baustellenvorbereitung.
  • Budget. Basisabschätzung + Notfallreserve (P50→P80-Denken) nach Linien: Strom, Wasser, Abwasser, Regenwasser/Entwässerung, HVAC, Konnektivität.

10) Sicherheit: Erdung, Blitzschutz, Rückfluss

  • Erdung und Verbindung; Widerstand überprüfen.
  • Blitzschutz (extern/intern): Ableitungen, Klemmen, SPDs an Schaltschränken.
  • Rückflussverhinderung für Abwasser- und Regenleitungen; Schutz gegen Überlastung.
  • Frostschutz für Außenleitungen (Heizkabel/Dämmung), Entwässerungsventile für die Wintervorbereitung.
  • Sensoren für Leckage/Rauch/CO mit automatischer Abschaltung, wo anwendbar.

11) Abschnitts-Checkliste

Strom

  • Lastenberechnung und 1-phasige/3-phasige Wahl; 20–30% Wachstumsreserve.
  • Anbieterbrief/Bedingungen; einliniges Diagramm.
  • USV für kritische Lasten; Generator/ATS für lange Ausfälle.
  • SPD, RCD/GFCI, Sicherungsselektivität; dedizierte Stromkreise für große Geräte.

Wasser

  • Quelle bestätigt; Wasseranalyse.
  • Tank + Druckerhöhung + Filtration; 2.5–4 bar an Armaturen.
  • Zonenbewässerung; Trockenlauf-Schutz.

Abwasser

  • Schema entspricht Grundwasser/Böden.
  • Schwerkraft bevorzugt; Hebeanlage und Rückflussventile wo nötig.
  • Sanitäre Abstände und Servicezugang.

Regenwasser/Entwässerung

  • Niederschlagsbasierte Dimensionierung; Auslass/Infiltration vereinbart.
  • Neigungen, Schlammsiebe, Inspektionsschächte.
  • Hangschutz und ordnungsgemäße Abdeckung/Tropfkante.

HVAC/DHW

  • Heiz-/Kühlquelle ausgewählt; Routen und Durchführungen geplant.
  • DHW-Rückführung, wenn Komfort erforderlich ist.
  • Ausgewogene Belüftung mit Wärmerückgewinnung und Geräuschkontrolle.

Konnektivität/Smart

  • Glasfaser + 4G/5G-Backup; Niederspannungs-USV.
  • LAN-Punkte; PoE für Kameras/APs.
  • Automatisierung über robuste Busse; sichere Netzwerksegmentierung.

FAQ

Wie viel elektrische Kapazität sollte ich anfordern?

Verwenden Sie die diversifizierte Gesamtlaste plus eine Wachstumsreserve von 20–30%. Ab etwa 12–15 kW ist eine 3-phasige Verbindung in der Regel sinnvoll.

Verpackte Kläranlage oder Grube?

Bei hohem Grundwasser oder begrenztem Versickerungsbereich gewinnen oft verpackte Anlagen. Wo Böden gut versickern und Platz vorhanden ist, ist ein Septiksystem einfacher und stromfrei.

Brauche ich einen Generator, wenn ich bereits eine USV und Solar habe?

USV deckt kurze Ausfälle ab und Solar hängt vom Wetter ab. Für längere Ausfälle ist ein Generator mit ATS, der kritische Lasten abdeckt, die zuverlässige Option.

Wann sollten Regenwasser und Entwässerung geplant werden?

Zusammen mit der Geländegestaltung und Stützmauern, vor der Landschaftsgestaltung, um Überschwemmungen und Nacharbeiten zu vermeiden.

Minimale Dokumente vor der Beschaffung?

Anbieterbriefe/Bedingungen, Brunnenpass & Wasseranalyse (wenn autonom), ausgewähltes Abwasserschema mit Berechnungen, Regenwasser/Entwässerung im Geländegestaltungsplan, einliniges Stromdiagramm, wichtige Gerätespezifikationen und einen Installationszeitplan.

Weiterführende Literatur

Brauchen Sie Hilfe bei der Dimensionierung und den Schemen?

Wir beschaffen Anbieterbriefe, erstellen das einlinige Diagramm, wählen Behandlung/Pumpen/Filter aus und entwerfen Regenwasser & Entwässerung, die auf Ihr Grundstück zugeschnitten sind. Kontaktieren Sie uns